Was bleibt von einem Künstler:innenleben? Und was geschieht mit einem künstlerischen Nachlass, wenn keine Nachkommen ihn bewahren oder Archive an ihre Grenzen stoßen? Diese Fragen beschäftigen viele Kunstschaffende – denn die Sorge, dass Werke verloren gehen, steht der wachsenden Bedeutung gegenüber, das eigene künstlerische Erbe zu dokumentieren und sichtbar zu machen.
Diesen Fragen widmet sich der Kunstsalon im Literaturhaus Halle mit Dr. Christin Müller-Wenzel (Kunstwissenschaftlerin), Dr. Roland Wiermann (Museumsverband Sachsen-Anhalt) und Dr. Ruth Heftrig (BBK Sachsen-Anhalt).
Im Mittelpunkt des Abends steht das Werkverzeichnis des Malers und Grafikers Heinz Steffens (1913–1982), das im Dezember 2023 beim mdv Mitteldeutscher Verlag erschienen ist. Die umfassende digitale Erfassung seines Nachlasses, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bewahrt und vom Museum Schloss Bernburg betreut wird, markiert eine wegweisende Entwicklung: Erstmals wurde in Sachsen-Anhalt ein Nachlass eines Künstlers unter Denkmalschutz gestellt.
Moderiert von Roman Pliske, beleuchtet die Runde die vielschichtige Bedeutung von Künstler:innennachlässen – zwischen analoger Dokumentation und digitaler Verfügbarkeit. Denn mit der Aufnahme der Werke in die Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt und auf museum-digital.de sind sie nicht nur für Forschung und Wissenschaft sichtbar, sondern erreichen ein breites Publikum. Wie sich gedruckte und digitale Verzeichnisse ergänzen und welche Herausforderungen sich für Museen, Nachlassverwalter und Verlage mit Nachlässen ergeben, wird an diesem Abend diskutiert.
Ort: Literaturhaus Halle im Kunstforum der Saalesparkasse Bernburger Straße 8 · 06108 Halle (Saale), Grüner Salon
Termin: Mo, 28.04.2025, 19.00 Uhr
Eintritt: 10.00 €, 8.00 € ermäßigt