Organisiertes Verdrängen der Klimakrise. Akteure und ihr Baukasten | Ausstellung in Berlin 11.10. – 22.11.2024, Di. und Fr., 17-20 Uhr
In einer öffentlichen Ausschreibung laden wir Künstler/innen international ein, Beiträge für das unten beschriebene Thema „Augenwischer. Organisiertes Verdrängen der Klimakrise. Akteure und ihr Baukasten“ für eine Gruppenausstellung in unseren Ausstellungsräumen einzureichen.
Kognitionswissenschaftler haben einen PLURV genannten Baukasten entwickelt, der helfen soll, Desinformation und Propaganda in Bezug auf die Klimakrise zu erkennen: Pseudoexperten, Logikfehler, unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei, Verschwörungsmythen sind dabei Erkennungsmerkmale. Enttarnen wir PLURV!
Ein Akteur, der das Verdrängen der Klimakrise fördert, ist z.B. die Springerpresse. Deren Verlagshaus gehört zu maßgeblichen Teilen Fossilinvestoren. Ebenso helfen beim Verdrängen die AFD und sogenannte „Querdenker“. Narrative können sein „Es war schon immer heiß im Sommer”, “Ist doch gut so!”, “Ja, Wetter halt”, “Angst- und Panikmache”, “Wer’s glaubt, wird selig”, “Der Glaube an den menschengemachten Klimawandel ist Religionsersatz?”.
In Deutschland führen die Parteien CDU und FDP einen lehrbuchhaften Verzögerungsdiskurs: Sie haben keine Vorschläge. Es geht in Wahrheit nicht um politische Ideologien, es geht um die Verteidigung fossiler Geschäftsmodelle.
Die Verdrängung führt zu Aggression gegen z.B. Meteorologen im TV, die Hassbotschaften erhalten. Man glaubt nur, was man glauben möchte. Forscherinnen und Forscher sprechen davon, dass dissonante Information abgewertet und konsonante Information aufgewertet wird. Dass die Menschheit gerade dabei ist, mit ihrer Lebensweise die menschlichen Lebensgrundlagen zu vernichten, erzeugt unangenehme Emotionen: Schuldgefühle, Ängste, Trauer über die verspielte Zukunft, das zwangsläufige Leiden und Sterben. Kognitive Missklänge also. Da kann eine Pseudoinformation, die nahelegt, alles wäre gar nicht so schlimm, entlastend wirken.
Disziplinen: Objekt, Skulptur, Installation, Foto, Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Video mit Angabe der Credits, Ton ist möglich. Ein performativer Beitrag wie Performance, VJ oder ähnliches zu Vernissage, Künstlergespräch oder Finissage ist erwünscht.
Internationale Werke: Briefe und Videos aus dem Nicht-EU-Ausland.
Wir bieten Ausstellungsfläche mit Ausrüstung, Bar, Werbung per mail und div. Websites und Social Media und Web- und Printflyer, Organisation der Werktexte, des Vortrages, die Dokumentation.
Wir nehmen keine Gebühr für Bewerbung, Ausstellung etc. Wir sind ein freier, selbstorganisierter Projektraum und arbeiten ehrenamtlich. Für zugesendete Werke bitten wir, dass die Absender das Rückporto beifügen. Für Produktion, weitere technische Ausstattung, Transport und Versicherung (Der Raum ist technisch gesichert) gibt es leider kein Budget. Wir erwarten gute Zusammenarbeit und vereinbaren Regeln der Zusammenarbeit, gg3 rules regeln 2022, pdf.
Einzelne Künstler/innen oder bestehende Künstlergruppen können sich online mit max. drei Werken bewerben.
Die Anwesenheit für regionale Künstler/innen ist für Vernissage und das Künstlergespräch erwünscht, ebenso das Betreuen der Ausstellung.
Bewerbungsschluss: 26. August 2024